Der ultimative Guide: Was du während der Frieze Week 2025 sehen, machen und essen solltest
Von der Kunst bis zu den Afterpartys.
Die heißeste Woche im Kalender aller Kunstliebhaber:innen ist endlich da: Frieze. Vom 15. bis 19. Oktober nimmt sie London in Beschlag – das Hauptevent spielt sich unter dem berühmten Zelt im Regent’s Park ab, doch das Geschehen reicht weit darüber hinaus. Wir haben alles, was es in der ganzen Stadt zu sehen, zu tun und zu essen gibt, für euch zusammengestellt – schnappt euch eure bequemsten Sneaker, eine gebrandete Tote und macht euch bereit für das wohl ästhetischste Chaos der Kunstwelt.
Als eines der größten Ereignisse im globalen Kunstkalender zeigt Frieze Masters wegweisende Wiederentdeckungen und Werke über Jahrhunderte hinweg, während Frieze London die zeitgenössische Praxis mit einer kuratierten Auswahl an Projekten ins Rampenlicht rückt. Die Messe vereint die Elite der Kunstwelt und aufstrebende Talente – inklusive Partys, Performances und einer ordentlichen Portion Promi-Sichtungen. Es ist weit mehr als nur das angestaubte weiße Zelt.
Natürlich entkommt die Frieze Week bei all dem pikanten Klatsch, den XXL-Taschen und dem kostenlosen Champagner ihren eigenen Klischees nicht. Damit ihr dieses Jahr, bevor ihr mit einem der gut gekleideten Sales-Mitarbeiter:innen am Stand ins Plaudern kommt, bestens im Bilde seid: Es geht um die enge Terminüberschneidung mit der Art Basel in Paris. Der Zeitplan sorgt dafür, dass einige Galerist:innen London auslassen und direkt in die französische Hauptstadt weiterziehen. Dennoch hat der CEO von Frieze, Simon Fox, die Idee einer Rivalität abgetan und gegenüber The Guardian angemerkt, dass die beiden einen „Barbenheimer-Moment“ erleben könnten. Wir sind da ganz auf Fox’ Seite – bleibt also dran für unsere Art Basel-Berichterstattung.
Ob wegen der Kunst oder der Afterpartys (wir urteilen nicht) – hier kommt euer ultimativer Guide zur Frieze Week 2025. Von exklusiven Restaurant-Pop-ups über Duftinstallationen bis hin zu den Ausstellungen, die ihr beim Namedropping erwähnen solltet – wir haben alles für euch.
ZUM SEHEN
Portas Vilaseca bei Frieze London 2025. Foto von Linda Nylind. Mit freundlicher Genehmigung von Frieze
168 führende Galerien aus 43 Ländern kommen zusammen – an Kunst mangelt es also nicht. Damit ihr nicht den Überblick verliert, haben wir ein paar unserer Highlights herausgepickt.
Im Zelt
Den Anfang macht die Galerie Gagosian mit neuen Arbeiten der aus Los Angeles stammenden Lauren Halsey. Die afrofuturistischen, von Funk inspirierten Installationen und Skulpturen der Künstlerin erkunden Themen wie Gemeinschaft, Identität und zivilgesellschaftliches Engagement.
Außerdem findet ihr Arbeiten des international renommierten Künstlers Do Ho Suh, der bereits bei Frieze zu sehen war und stets ein Publikumsliebling ist. Seine großformatigen Installationen und Repliken von Alltagsgegenständen aus transluzentem Polyesterstoff über Edelstahlgestellen sind ein absolutes Must-see.
Wenn ihr eine Designer:innen-Perspektive sucht, hat Frieze ebenfalls vorgesorgt. In der Publikation der Messe teilt Harris Reed seine persönlichen Favoriten – darunter eine Keramik von Lindsey Mendick, präsentiert von der Carl Freedman Gallery. Zwar zeitgenössisch, erinnern die Keramiken an traditionelle venezianische Arbeiten, mit nebligen Grüntönen und goldenen Akzenten. Bei näherem Hinsehen schafft die Künstlerin jedoch ein visuelles Paradox und formt Motive wie abgetrennte Füße oder Tentakel in schimmernden Pastelltönen. Diese Spannung zwischen Schönem und Groteskem solltet ihr im Auge behalten.
Außerhalb des Zelts
Jenseits des Zelts gibt es zahllose Satellitenschauen in der ganzen Stadt. Auf einem Abstecher vom Regent’s Park empfehlen wir die Ausstellung „Build From Here“ von Wolfgang Tillmans. Sie erstreckt sich über alle drei East-London-Standorte von Maureen Paley, einschließlich der neuen Galerie in der 4 Herald Street, und zeigt aktuelle Fotografie von Tillmans – entstanden mit Kamera, Videorekorder und Fotokopierer. Im Fokus stehen Alltagsobjekte und Werkzeuge als skulpturale Formen, mit einem eigenständigen Zugang zu Textur und Farbe.
Danach geht es nach Soho zu Hannah Tilsons Einzelausstellung „Staged Surfaces“ in der Galerie von Cedric Bardawil. Im Mittelpunkt steht die Dualität von Stoff – wie er sowohl verbirgt als auch offenbart, sich faltet und entfaltet. Nun präsentiert sie eine ambitionierte Installation, in der kaleidoskopische Tartan-Stoffe mit aufeinanderprallenden Farben eine aufgeladene Umgebung erzeugen.
ZUM ERLEBEN
Tolula Adeyemi und Daniel Lismore sind bei George for Frieze Week in Zusammenarbeit mit Chris Levine zu Gast, 2025 London, Getty
Neben der Kunst bietet die Messe stets Erlebnisse und Events, die das Wochenende abrunden – als Gegenmittel zur Frieze-Müdigkeit. Freut euch auf eine modeaffine Perspektive, ein Talks-Programm mit Sprecher:innen wie Tracey Emin und auf etwas für Nachteulen – inklusive Live-DJ-Sets.
LOEWE Perfumes Partnerschaft
In diesem Jahr tut sich LOEWE Perfumes mit Frieze zusammen und inszeniert eine immersive Bespielung in einem Townhouse in Mayfair. Die sinnliche Feier markiert den Launch der neuen LOEWE Crafted Collection und wird zu einer dreistöckigen Duftreise. Von den Rohstoffen und dem Labor über das Design bis zur finalen Kampagne können Besucher:innen die Schau bis zum 19. Oktober erleben. Für alle Duftliebhaber:innen: Unbedingt vorbeischauen.
dunhill x Frieze Masters Talks Programm
Das jährliche Frieze Masters Talks Programm, produziert in Zusammenarbeit mit dunhill, erforscht, wie Kunst über Jahrtausende die kreative Landschaft von heute inspiriert und herausfordert. Die Reihe umfasst Gespräche mit renommierten Künstler:innen, darunter Christopher Rothko, Tracey Emin und Antony Gormley, neben Historiker:innen, Forscher:innen und dem Direktor des British Museum, Nicholas Cullinan (der jüngst einen Ball angekündigt hat, der mit der Met Gala konkurrieren soll).
Somerset House Studios AGM Frieze Week Party
Somerset House Studios veranstaltet seine jährliche Nacht aus Performancekunst und Musik, die am 17. Oktober im geheimen unterirdischen Labyrinth, der Deadhouse, stattfindet. Meldet euch für den Zugang zum Event an und genießt Beiträge von residierenden Künstler:innen und Gästen, darunter DJ Manuka Honey, der Künstler Gray Wielebinski, die Tänzerin Fernanda Munoz-Newsome und die Musikerin Nkisi. Es gibt außerdem eine geheime Afterparty. Sprecht mit den richtigen Leuten – vielleicht findet ihr sie!
ZUM ESSEN
Sessions Arts Club, Getty
Jedes Jahr verwandeln Frieze London und Frieze Masters die Kunstmessen in multisensorische Erlebnisse und vereinen Weltklasse-Galerien mit einigen der gefeiertsten Restaurants der Stadt. In diesem Jahr begrüßt Frieze London kulinarische Schwergewichte wie Sessions Arts Club, Jikoni und Rita’s, während Frieze Masters Highlights von Trullo und Nobu präsentiert.
Sessions Arts Club
Sessions Arts Club, ein „urbanes Refugium“, residiert in einem denkmalgeschützten (Grade II) ehemaligen Gerichtsgebäude in Clerkenwell und nimmt kerzenbeleuchtete Gemütlichkeit sehr ernst. Abbröckelnder Putz, abblätternde Farbe und dekadente Rundbogenfenster verwandeln verblassten Glanz in eine intime, elegante Atmosphäre. Mit einer kuratierten, wechselnden Auswahl an Kunst an den freigelegten Wänden ist diese Zusammenarbeit nur konsequent. Auch in diesem Jahr bringt das Restaurant seine Karte ins große weiße Zelt: ein Pop-up mit 90 Sitzplätzen, täglich für Ticketinhaber:innen der Messe geöffnet. Reserviert – das wollt ihr nicht verpassen.
Trullo
Zum ersten Mal ist Trullo bei Frieze Masters dabei. Eine Institution in North London, die nun ihr 15. Jahr feiert: Die unprätentiöse Karte rückt saisonale Gerichte, frische Pasta und einen beeindruckenden Holzkohlegrill in den Mittelpunkt. Die schlichte, italienisch inspirierte Küche wirkt dank hochwertiger Zutaten und meisterhaft komponierter Atmosphäre überraschend luxuriös. Der Standort in Highbury bietet warmes Licht, altmodische Vorhänge, eine (halb) offene Küche und keinerlei Gimmicks. Dazu kommen fair bepreiste, exzellente Weine und ein charmantes (sprich: äußerst attraktives) Team – beste Voraussetzungen für einen großartigen Abend.










