Bianca Censori fesselt Frauenkörper in Möbeln – Performancekunst trifft Design
Für ihr Performance-Art-Debüt mit dem Titel „BIO POP“.
Verschmolzenes Fleisch, gefesselte Körper und verrenkte Möbel vereinten sich in Bianca Censoris Performance-KunstDebüt.
Die australische Architektin ist mit ihren gewagten Looks, ihrem Körper und ihrem Ehemann zur Sensation geworden, Kanye West. Die rätselhafte Muse hat sich trotz zahlloser Boulevardauftritte über die Jahre hinweg kaum öffentlich geäußert, während sich Gerüchte um sie und ihr Wohlbefinden ranken. Diese Woche sorgte Censori wie gewohnt für Aufsehen, als sie in Seoul, Südkorea, landete, um BIO POP zu präsentieren.
Die 14-minütige Inszenierung mit zwei Auftritten setzte definitiv ein Statement – Censori sagte dabei kein einziges Wort. In den ersten neun Minuten bewegt sich die Künstlerin in einem sexy roten Latex-Catsuit durch eine makellose Küche und tut so, als würde sie einen Kuchen backen. Nach dieser Phase stiller Häuslichkeit offenbart sich der krasse Kontrast des von Censori entworfenen Sets, als sie in ein Wohnzimmer voller verrenkter Möbelstücke übergeht, die einer nackten Censori gleichen. Die Objekte zitieren Physiotherapie-Liegen und medizinische Apparaturen, teils mit Lammfell bezogen und mit Krücken versehen, während die Figuren in BDSM-artige Posen überführt werden.
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Was um alles in der Welt soll das bedeuten? Auf der Website der Künstlerin heißt es dazu: „BIO POP inszeniert den Körper in der Sprache des Häuslichen.“ Weiter heißt es: „Der Kuchen, in der Performance gebacken und zum Tisch getragen, ist keine Nahrung, sondern eine Opfergabe. Er verkörpert die Spannung der Küche als Ursprung, als Arbeit und als Ritual: eine Geste häuslicher Dienstbarkeit, neu gerahmt als Spektakel.“ Vorstellungen von gesellschaftlichen Machtstrukturen, Dominanz und weiblichen Körpern werden hier verhandelt – aber aus welcher Perspektive?
Seitdem haben sich viele Szene-Kenner zu Wort gemeldet und die Entwürfe infrage gestellt – wegen ihrer Ähnlichkeit zu Arbeiten des Künstlers Allen Jones. Jones schuf 1969 das berühmte Werk „Hatstand, Table and Chair“ als erotische Skulpturen, vergleichbar mit den unterwürfigen Frauenkörpern, die in BIO POP das Mobiliar tragen. Dabei ist es nicht das erste Mal, dass auf Jones verwiesen wird (zuvor etwa von Rick Owens und FKA Twigs), doch bleibt abzuwarten, ob mehr dahintersteckt. Diese Performance ist die erste einer Reihe von sieben, die sich über die nächsten sieben Jahre erstrecken sollen – vielleicht wird die Botschaft bis dahin klarer.
Die komplette Performance könnt ihr unter diesem Link ansehen – und wenn ihr schon mal da seid, schaut euch auch Ottolingers Pre-SS26-Kampagne an.

















